In Europa fürs Pferd sprechen – European Equestrian Business Association gegründet

Europaweiter Verein mit ambitionierten Zielen – heute vor einer Woche wurde in Köln die European Equestrian Business Association (EEBA) aus der Taufe gehoben. Unter dem Motto „ONE PASSION – ONE VOICE!“ will die Vereinigung als Vertretung aller im Pferdebereich tätigen Branchen – von Industrie bis Wissenschaft, Dienstleister bis Medien – als Fürsprecher für alle Berufsgruppen und – unternehmen gegenüber Öffentlichkeit und Politik auftreten. Präsidentin ist Olympiasiegerin Ingrid Klimke.

Die European Equestrian Business Association hat sich gleich mehrere Ziele gesetzt. Über allem steht die Absicht, in Brüssel mit einer Stimme für die Pferde-Branche, die jährlich 112 Milliarden Euro umsetzt und 900.000 Arbeitsplätze rund ums Pferd sichert, zu sprechen.

Erreicht werden soll das in unterschiedlichen Bereichen.

Angesichts der wirtschaftlichen Bedeutungen des Pferdesektors steht Lobbyarbeit weit oben auf der To Do-List des Vereins. Der Kreis der 35 Gründungsmitglieder, die sich in Räumlichkeiten der Köln Messe zusammengefunden hatten, bildet ein breites Spektrum ab. Hersteller und Einzelhändler, Vertreter aus Wissenschaft, von Veranstaltern und Dienstleistern. Eine große Bedeutung wird dabei den Arbeitsgruppen zukommen, die sich aus diesen Bereichen rekrutiert, und die zügig ihre Arbeit aufnehmen sollen. Nachhaltigkeit und Tierwohl sind Schlagworte, die groß geschrieben werden. Und Verbraucherschutz, Stichwort: Sicherheit! Dieser Bereich ist auch einer, für den die Präsidentin der EEBA, Olympiasiegerin Ingrid Klimke, brennt:

„Wir sind schlagkräftiger, wenn wir uns zusammentun! Das betrifft auch die Sicherheit unserer Ausrüstung als Sportreiter. Für eine nachweisbar gute Qualität werden Qualitätsmerkmale und Gütesiegel benötigt, die nach einheitlichen Standards bewerten werden. Ich sehe es als große Chance, unser aller Knowhow zu bündeln und mit einer stetigen Verbesserung unserer Reitsportprodukte direkten Einfluss auf Nachhaltigkeit und Tierwohl in unserer Branche zu nehmen.
Alles was wir verbessern und weiter entwickeln können hilft direkt dem Pferd und weist den richtigen Weg in die Zukunft der Pferdebranche!“

Geplant sind Gütesiegel, deren Standards weltweite Anerkennung genießen werden. Ein wichtiges Vorhaben, um die Tests von Neuentwicklungen voranzutreiben.

Was erwarten die Konsumenten? Auch dies ist eine branchenübergreifende Frage, der sich der Verein annehmen will. Umfassende Marktforschung ist dabei ein erklärtes Ziel und der gemeinsame Austausch von Industrie, Pferdesport- und Zuchtverbänden, Bildungseinrichtungen und Veranstaltern wird angestrebt – Networking, ohne das es einfach nicht mehr geht und das im Pferdebereich zunehmend an Stellenwert gewinnt, nachdem es in der Vergangenheit noch nicht so intensiv gepflegt wurde, wie es in anderen Industriezweigen üblich ist. Dabei versteht sich die EEBA sowohl als Plattform, die mit digitalen Angeboten ihren Mitgliedern den Raum zu Austausch und Selbstdarstellung bietet, als auch als Verband, der aus seiner Mitter heraus der Branche neue Impulse verleihen möchte.

Neue Impulse will auch die Kölnmesse bei der spoga horse, die ebenfalls zu den Gründungsmitgliedern der neuen Interessenvertretung zählt, im kommenden Frühjahr setzen. Im Rahmen der Gründungsveranstaltung wurde deren neues Konzept vorgestellt. Es sieht eine Erweiterung des Produktportfolios auf Ausstellerseite sowie des Fachbesucherkreises ebenso vor wie zusätzliche digitale Angebote, welche Fachprogramm und Networking auch über das Live-Event hinaus zugänglich machen. Darüber hinaus wird sie als B2B-Leitmesse für die weltweite Pferdebranche den optimalen Rahmen für die jährlichen Hauptversammlungen der Mitglieder der EEBA bieten.

In spontanen Statements bekundeten die in Köln anwesenden Gründungsmitglieder, wie groß ihr Interesse an den Aktivitäten der EEBA ist und wie sehr sie sich auf die ersten Meetings in den Arbeitskreisen freuen, um schon bald der Idee konkrete Handlungsschritte folgen zu lassen.

Ganz bewusst, das schlägt sich auch in der Struktur der Mitgliedsbeiträge nieder, soll die European Equestrian Business Association nicht nur eine Gemeinschaft der „Großen“ sein. Auch Dienstleister, die in der Arbeit mit dem Pferd keine Millionenumsätze generieren, haben die Möglichkeit, zu einem geringen dreistelligen Jahresbeitrag in der EEBA mitzuwirken und ihre Stimme zu Gehör bringen können – „ONE PASSION – ONE VOICE!“

Der erste Vorsitzende der EEBA, Stefan Schwanbeck, ist sich sicher, auf europäischer Ebene mit einem einheitlichen Auftritt den Belangen der Mitglieder Gehör verschaffen zu können: „Es gibt unterschiedliche Verbände und Zusammenschlüsse, die sich für die Interessen ihrer Branchen einsetzen. Wir verstehen uns nicht als Konkurrenz, sondern als übergreifende Ergänzung und freuen uns, dass beispielsweise die German Horse Industry Consulting GmbH (GHI) eines unserer Gründungsmitglieder ist und andere etablierte Initiativen wie die BETA aus Großbritannien bereits Ihre Mitgliedschaft bestätigt haben. Für alle wollen wir in Brüssel sprechen und den Verbrauchern noch bessere, nachhaltigere Angebote machen, seien es Spitzensportler, Freizeitreiter oder Menschen, die mit Pferden in Therapie oder Landwirtschaft aktiv arbeiten.“

Die European Equestrian Business Association auf einen Blick:

Text & Logo: EEBA